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#ExpertStory: Gemeinsam gegen das Wirtshaussterben

Steuern, Bürokratie und Personalmangel - immer mehr Wirtshäuser in Bayern sind bedroht oder mussten bereits dicht machen. Wie kann dem Wirtshaussterben entgegengewirkt werden? In ihrer #ExpertStory berichtet die Dozentin der Hotelfachschule Regenstauf Doris Ströble von der Exkursion mit den angehenden Staatlich geprüften Hotelbetriebswirten zum Bayerischen Tourismustag 2018 im Regensburger Marina Forum.

Die angehenden Staatlich geprüften Hotelbetriebswirte der Hotelfachschule Regenstauf am Bayerischen Tourismustag 2018
Die angehenden Staatlich geprüften Hotelbetriebswirte der Hotelfachschule Regenstauf am Bayerischen Tourismustag 2018

1. Und wie war’s?
Der Bayerische Tourismustag 2018 war eine rundum gelungene und informative Veranstaltung. Es ging um „das Wirtshaus – ein Imagefaktor für den bayerischen Tourismus.“ Wir haben schnell gemerkt: Dieses Rahmenthema brennt schlichtweg in den Köpfen der Gastronomen. Denn auch wenn sich der Veranstaltungstitel erstmal sehr neutral bis positiv anhört… es gibt massive Probleme. Und die wurden in verschiedenen Vorträgen, einer Podiumsdiskussion und in persönlichen Gesprächen klar auf den Tisch gebracht.

Außerdem bot das Marina Forum eine tolle Location. Der „alte Schlachthof“ ist modern ausgestattet und hat zugleich einen ganz besonderen historischen Charme – passend zum Thema.

2. Worum ging’s genau?
Naja, Wirtshäuser stehen ja nach wie vor für Gemütlichkeit, Tradition und Qualität – und zwar nicht nur bei uns in Bayern oder Deutschland, sondern weltweit. Und trotzdem grassiert vor allem in ländlicheren Gegenden das Wirtshaus-Sterben. Am bayerischen Tourismustag wurde klar: Es braucht beispielsweise einen gut ausgebildeten Wirt, dem die Menschen und die Lebensmittel wichtig sind. "Dann sind Wirtshäuser unbesiegbar“, sagte auch die Dehoga-Präsidentin Angela Inselkammer. Die Bürokratie schreckt jedoch junge Leute oft noch ab, diesen Beruf zu ergreifen. Und auch die Datenschutzverordnung bezeichnete sie als katastrophal.


Hier gibt's weitere Infos zur...

Hotelfachschule Regenstauf



3. Gab’s einen besonderen Aha-Moment? 
Harry G glänzte einfach als Keynote. Sein Auftritt stand unter dem Motto „Ein Hut macht noch lange kein Image.“ Ihm ging es um die Stereotypen und Klischees. Vor allem in fernen Ländern  wird das Tourismusland Deutschland immer noch mit nichts anderem als Lederhose, Gamsbart und Maßkrug gesehen. Mit viel Witz beschritt er den schmalen Pfad zwischen  echter Tradition mit übertriebener Klischeehascherei.

4. Welche Besonderheit zeichnete die Veranstaltung aus?
Es ist DIE Veranstaltung für alle, die mit Gastronomie und Tourismus zu tun haben – das wurde schnell klar… alleine durch das Aufgebot an Rednern und welche verschiedenen Blickwinkel sie beleuchteten. Vom Musiker, Komiker und Historiker über Vertreter der Fachverbände bis hin zum Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie das jetzt unter der Leitung vonHubert Aiwanger steht.

(für das Ministerium sprach Dr. Sabine Jarothe, Abteilungsleiterin Tourismus im Bayerischen Wirtschaftsministerium )

Paul Daly von Tourism Ireland hat zum Beispiel die Pubkultur Irlands auf die Bühne gebracht und die Parallelen zu unserer Wirtshauskultur aufgezeigt.

5. Was hat's für die Aus-/Weiterbildung bzw. für das spätere Berufsleben gebracht?
Nach wie vor steht fest: Hotel & Gastro ist ein Riesenmarkt mit unzähligen Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten – befindet sich aber auch gleichzeitig in einer riesigen Umbruchsphase. Es ist wichtig für unsere Studierenden zu sehen, welche Lösungsansätze derzeit in der Branche diskutiert werden. Wie etwa die neue Tourismusoffensive Bayern mit dem Leitbild „Tourismus in Bayern – im Einklang mit Mensch und Natur.“ Demnach sollen bald digitale Modellprojekte gelauncht werden. Klein- und Kleinstvermieter soll demnach ein einfacher Zugang zu Online-Buchungssystemen ermöglicht werden, sodass sie nicht völlig chancenlos gegen Branchenriesen dastehen. Durch den Einsatz von crossmedialen Inhalten, augmented Reality und filmischen Stoffen wird den Touristen bald ein digitales „bayerisches Reiseerlebnis“ geboten. Außerdem umfasst die Initiative passgenaue Förderprogramme für Gastgewerbe, Hotellerie und Heimatwirtschaften. Es tut sich also Einiges.

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Hotelbetriebswirt (m/w)Hotelmeister IHK (m/w)