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Karriere-Neustart? Jetzt erst recht!

Vom Industriemechaniker zum Mediengestalter Digital & Print: Kristian Schlegel (36) wagt den beruflichen Neustart am Berufsförderungswerk der Eckert Schulen. In einem Interview erzählt er wie er nun sein Hobby zum Beruf macht und wie der Campus in Regenstauf - trotz Pandemie - aktiv bleibt.

Kristian Schlegel macht am Berufsförderungswerk eine Umschulung vom Industriemechaniker zum Mediengestalter Digital & Print. (Foto: Kristian Schlegel)
Kristian Schlegel macht am Berufsförderungswerk eine Umschulung vom Industriemechaniker zum Mediengestalter Digital & Print. (Foto: Kristian Schlegel)

Welche Wenden das Leben einschlägt, entscheidet das Schicksal, aber wie man damit umgeht, liegt in der eigenen Hand“, so Kristian Schlegel (Teilnehmer einer beruflichen Umschulung vom Industriemechaniker zum Mediengestalter Digital & Print am Berufsförderungswerk Eckert). Im September 2020 wagte Kristian (36) aus Elsenfeld bei Aschaffenburg bewusst einen Neustart am Campus Regenstauf und nutzte seine Chance zur Umschulung. Er blickt dankbar auf viele wertvolle Erfahrungen und Erlebnisse zurück.

Vom BFW ins Home Schooling
Das Jahr 2022 startete für die Rehabilitanden und Umschüler des Berufsförderungswerkes Eckert erneut verantwortungsbewusst im Home Schooling. Obwohl es zunächst ein mulmiges Gefühl gewesen sei, stellte Kristian schnell fest, dass dank der intensiven Nutzung von Microsoft Teams und dem unermüdlichen Engagement der Dozenten und Dozentinnen die Kommunikation und der Unterricht reibungslos weiterlaufen konnten.

Eines aber kann auch der beste Online-Unterricht nicht ersetzen: Das Gefühl der Gemeinschaft durch den persönlichen Austausch mit anderen Kursteilnehmer/-innen und Dozent/-innen. Außerdem heißt Home Schooling auch: Zu Hause wohnen, zu Hause lernen, zu Hause schlafen. Erforderliche körperliche Aktivitäten, sprich: Bewegung, lassen sich so problemlos auf ein absolutes Minimum reduzieren. Um hiergegen zu steuern und um die Gemeinschaft und das Wohlbefinden aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch außerhalb der Unterrichtzeiten zu stärken, wurde kurzerhand die „HerzFit Challengeins Leben gerufen. Ziel der Aktion: Fit bleiben und die Gemeinschaft stärken. „Während Corona war das Campusleben down – aber durch Initiativen wie die HerzFit Challenge blieb der gemeinschaftliche Spirit belebt“, so Kristian, der sein Team GT (Gestaltung und Technik) mit mehr als 117 Stunden sportlicher Betätigung voranbrachte und motivierte. 

Eine Gemeinschaft, die stark macht
Inklusion und Gemeinschaft steht in der beruflichen Rehabilitation ständig im Fokus: so auch bei der HerzFit Challenge. Um eine inklusive Teilnahme zu gewährleisten, wurde jede Aktivität mittels einer professionellen App auf dem Handy in Minuten dokumentiert. Auch aus Kristians Sicht sei Leistung bei dieser Challenge immer zweitranging gewesen. Im Mittelpunkt stand viel mehr die Gemeinschaft und gegenseitige Motivation. Während andere ihre Laufzeiten und Spaziergänge dokumentierten und auch kommentieren, um die anderen Gruppenteilnehmer/-innen zu anzufeuern, gab es für Kristian neben seinem üblichen Krafttraining selbstverständlich auch die Option „Rollstuhlfahren“. Das hielt ihn aber nicht davon ab, auch Yoga als neue Morgenroutine in den Alltag zu integrieren oder einzelne Laufversuche zu starten.

Kristian wurde gleich zweimal bei der Verlosung nach Abschluss der Challenge belohnt. Die mit der Challenge verbundenen Gewinne seien aber nicht der eigentliche Ansporn gewesen. „Man trainiert letztendlich nicht für den Gewinn. Den größten Bonus hatte am Ende die eigene Gesundheit“, so Kristian im Rückblick.

Berufliche Neuorientierung
Wenn das Leben aus den Fugen gerät, ist eine Neuorientierung oft unabdingbar. Schon mehrmals hat sich Kristian mit viel Willensstärke und Training aus dem Rollstuhl geboxt. Doch immer wieder zwangen ihn Arthrosen und zuletzt ein schwerer Bandscheibenvorfall in die Knie. Aufgeben kommt für den jungen Erwachsenen aber nicht in Frage. „Es geht immer weiter. Ich akzeptiere meine Situation und lernte mich selber zu respektieren. Jetzt blicke ich wieder nach vorne. Aktionen wie die HerzFit Challenge helfen dabei, sich immer wieder selbst zu motivieren“.

Mediengestaltung gehörte schon lange zu Kristians Leidenschaften. Seine Umschulung sieht er als erfolgsversprechende Chance nun endlich sein Hobby zum Beruf machen zu dürfen und freut sich auf den baldigen Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt.

Dem Berufsförderungswerk Eckert und besonders den herzlichen und engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist Kristian Schlegel sehr dankbar: „Meine Umschulung am Campus Regenstauf hat mir geholfen meine Seele in die richtige Richtung zu setzen und den geeigneten Kurs zu finden, um in eine vielversprechende Zukunft zu starten“. Allen, die ein ähnliches Schicksal teilen, gibt Kristian folgende Worte mit auf den Weg: „Geht nicht? – Gibt’s nicht. Schaffst du nicht? Doch – Jetzt erst recht“.