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Faserverbundwerkstoffe im Fokus: Prof. Dr.-Ing. Thomas Müller-Lenhardt zu Gast für Fachvortrag an den Eckert Schulen
Faserverbundwerkstoffe retten Leben – und sind aus moderner Technik nicht mehr wegzudenken. Ein Fachvortrag an den Eckert Schulen zeigte, wie vielseitig diese Werkstoffe heute eingesetzt werden.

Bei Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher mussten die Schutzengel oft Überstunden machen. Mehrfach kam er bei schweren Unfällen nahezu unversehrt davon – nicht zuletzt dank modernster Sicherheitstechnik. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Monocoque-Struktur aus faserverstärkten Kunststoffen. Genau diese Werkstoffklasse stand im Mittelpunkt eines Fachvortrags an den Eckert Schulen von Prof. Dr.-Ing. Thomas Müller-Lenhardt von der Hochschule für angewandte Wissenschaft Ansbach.
Am Beispiel des realen Crashs wurde für die angehenden Staatlich geprüften Techniker für Kunststofftechnik & Faserverbundtechnologie sowie Maschinenbautechnik verdeutlicht, wie technologische Konstruktionen in kritischen Situationen Leben retten können. Für die angehenden Techniker war dies nicht nur anschaulich, sondern auch ein Denkanstoß über die Bedeutung technischer Präzision – sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich. Der Vortrag lieferte zudem einen thematischen Ausblick auf das kommende Semester, in dem Faserverbundwerkstoffe im Fach „Kunststoffverarbeitung“ vertieft behandelt werden.
Ein zentraler Bestandteil des Vortrags war der grundsätzliche Aufbau, die Eigenschaften und Besonderheiten von Faserverbundwerkstoffen. Dabei wurden die Unterschiede zwischen thermoplastischen und duroplastischen Matrixsystemen sowie die Wahl der Faserarten – etwa Glas-, Kohlenstoff- oder Aramidfasern ausführlich erläutert. Die Materialwahl ist entscheidend für spätere Einsatzbereiche, etwa im Leichtbau, Motorsport oder in der Luftfahrt.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Hybridtechnik – einer Kombination aus Umformverfahren und Spritzgießen. Diese Technologie ermöglicht die wirtschaftliche Herstellung komplexer Bauteile mit maßgeschneiderten Eigenschaften. Dabei ging Prof. Müller-Lenhardt auch auf die Recyclingfähigkeit thermoplastischer Systeme ein – ein zunehmend wichtiger Faktor für nachhaltige Produktentwicklung.
Nachhaltigkeit zählt heute in allen technischen Disziplinen zu den grundlegenden Anforderungen. Entsprechend wurde zum Abschluss des Vortrags gemeinsam über aktuelle Entwicklungen diskutiert etwa den Einsatz von Naturfasern in Verbindung mit biobasierten Kunststoffen. Solche materialtechnischen Ansätze gelten als zukunftsweisend für eine umweltgerechte Weiterentwicklung der Verbundwerkstofftechnik.
Die Teilnehmenden erhielten einen fundierten Überblick über Struktur, Eigenschaften und Einsatzgebiete faserverstärkter Verbundwerkstoffe. Die praxisnahe Vermittlung und der Bezug zu realen Anwendungen machten den Vortrag zu einer wertvollen Ergänzung für die laufende Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker mit Ausblick auf zukünftige Lerninhalte.
Übrigens:
Der Staatlich geprüften Techniker für Kunststofftechnik & Faserverbundtechnologie und Maschinenbau kann sowohl in Vollzeit am Campus in Regenstauf als auch in Fernlehre an zahlreichen Standorten deutschlandweit absolviert werden.