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FachForum 2025: Berufliche Rehabilitation in der Praxis: Aktuelles aus den Fachdiensten und der Ausbildung
Am Donnerstag, den 15. Mai 2025, öffnete das Berufsförderungswerk seine Türen zum jährlichen FachForum: einer Veranstaltung, die Vertreter und Vertreterinnen aus dem Kreis der Leistungsträger spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen rund um berufliche Rehabilitation ermöglicht. In praxisnahen Workshops und Fachvorträgen konnten die Gäste hinter die Kulissen blicken, sich über innovative Ansätze in Assessment und Reha-Alltag informieren und Rehabilitanden persönlich kennenlernen.

Anforderungen verändern sich, gesetzliche Rahmenbedingungen werden angepasst, digitale Tools halten Einzug und mittendrin stehen alle Bildungsträger, die nicht nur vermitteln, sondern auch mitgestalten. Umso wichtiger ist es, transparent zu zeigen, wie sich Konzepte, Abläufe und Angebote im Schulalltag und im Klassenzimmer weiterentwickeln. Das FachForum des Berufsförderungswerk Eckert bietet für Leistungsträger jedes Jahr die Gelegenheit, diese Veränderungen greifbar zu machen und ermöglicht authentische Einblicke in den Reha-Alltag. "Wer heute aus- und weiterbildet, trägt Verantwortung: für individuelle Bildungswege, für Qualität und für Zukunftsfähigkeit”, so Carsten Dietrich von Appen (Geschäftsführer des Berufsförderungswerks Eckert). Welche konkreten Auswirkungen dieser Anspruch auf Dozierende und Teilnehmende hat, wurde in den Fachvorträgen eindrucksvoll deutlich.
Mediengestalter helfen – Die neue Fachrichtung Designkonzeption im Praxistest: Unterstützung des Forschungsprojekts MammaLife family
Im Rahmen eines besonderen Fachvortrags präsentierten angehende Mediengestalterinnen und Mediengestalter des Berufsförderungswerks Eckert die Ergebnisse eines fachübergreifenden Projekts in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Würzburg: Unter dem Titel „Mediengestalter helfen – Die neue Fachrichtung Designkonzeption im Praxistest“ unterstützten sie das wissenschaftlich fundierte und deutschlandweit einzigartige Forschungsprojekt MammaLife family. Dieses begleitet Frauen mit Brustkrebs auf ihrem Weg zurück in ein erfülltes Leben: mit ganzheitlichem Ansatz, therapeutischer Begleitung und gezielter Kommunikation in Form einer Kompaktkur für Familien und Paare.
Eine besondere Kooperation entstand mit dem Berufsförderungswerk Eckert in den Bereichen Designkonzeption und Marketingkommunikation, mit dem Ziel, die Zielgruppe emotional und wirkungsvoll anzusprechen. Anders als bei klassischen Forschungskooperationen stand dabei die gezielte Rekrutierung der Kurteilnehmenden im Vordergrund: Franziska Reinhardt, Projektleiterin am Universitätsklinikum Würzburg für MammaLife family, hatte sich verschiedene Schulen angesehen.“Letztlich überzeugten mich die Eckert Schulen durch ihre Professionalität, Nahbarkeit und die erstaunliche Vielfalt an Möglichkeiten einer Zusammenarbeit”, so Reinhardt.
Das Projekt wurde klassenübergreifend realisiert und von zwei angehenden Mediengestaltern im dritten Semester präsentiert. Im Mittelpunkt stand zunächst der strategische Zugang: Mithilfe von Methoden wie der SWOT-Analyse, dem Double-Diamond-Modell, der Markenmatrix sowie dem Golden Circle analysierten die Rehabilitanden das Projekt umfassend. Erst auf dieser Grundlage entwickelten sie gemeinsam ein visuelles Konzept, das sich konsequent an den übergeordneten Zielen und Werten orientierte.
Neben intensiver Internetrecherche, der Entwicklung von Moodboards und Symbolik sowie der faktenbasierten und zugleich emotionalen Ansprache der Zielgruppe, gestalteten die Teilnehmenden zudem ein neues Logo sowie den neuen Claim: „Lernen. Lieben. Leben.“ Auch Farbwelten und Designelemente wurden neu definiert, um alle Maßnahmen – von Flyern bis zur Social Media Kampagne – aufeinander abzustimmen. Die Ergebnisse mündeten in einem umfassenden Styleguide, der als Regelwerk für alle künftigen Kommunikationsmaßnahmen dient und am Ende stolz an die Projektpartnerin überreicht wurde.



Der direkte Draht zur Wirtschaft – Bildung zeitgemäß für heute und morgen: Das Excellence Partnership Programm der Dr. Eckert Akademie
Im Fachvortrag „Excellence Partnerships“ wurde deutlich, wie eng die Eckert Schulen seit 2011 mit Unternehmen zusammenarbeiten, um eine praxisnahe und berufsintegrierende Weiterbildung zu ermöglichen. Ziel ist es, Teilnehmende optimal auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten – sei es in der Dr. Eckert Akademie oder im Berufsförderungswerk (BFW). “Gerade Rehabilitandinnen und Rehabilitanden bringen oft schon wertvolle Erfahrungen und Fähigkeiten mit – und der Wunsch, genau daran anzuknüpfen und sich gezielt weiterzuentwickeln, ist bei vielen besonders groß”, so Markus Johannes Zimmermann (Schulleiter und Geschäftsführer der Dr. Eckert Akademie).
Die Excellence Partnerships bieten dafür einen echten Mehrwert: Praxisnähe, Zugang zu aktuellen Technologien, Projektarbeiten, Exkursionen und der direkte Kontakt mit potenziellen Arbeitgebern. Ergänzend zu den verbindlichen Lehrplänen werden spezielle Bedürfnisse mit der Wirtschaft abgestimmt. Trends und Herausforderungen fließen laufend in den Unterricht ein. Erfahrene Dozentinnen und Dozenten mit fundierter Berufserfahrung stellen sicher, dass der Unterricht stets aktuell und relevant bleibt.
Auch die Unternehmen profitieren: Sie sichern sich qualifizierte Fachkräfte, reduzieren Einarbeitungszeiten und gewinnen an Image. Aussagen aus der Praxis bestätigen die hohe Passgenauigkeit der Eckert-Absolventen. Die Eckert Schulen setzen dabei bewusst auf eine starke Vernetzung mit Industrie, Handwerk und Verbänden und blicken zuversichtlich in die Zukunft: mit dem weiteren Ausbau regionaler und globaler Partnerschaften.
Reha-Assessment im digitalen Wandel: Computergesteuerte Durchführung der berufsorientierten Erprobung
Im Workshop „Reha-Assessment im digitalen Wandel“ stand die computergestützte Durchführung berufsorientierter Erprobungen im Fokus. Während früher mit Papier und Bleistift gearbeitet wurde und später wenig zeitgemäße Word-Formulare zum Einsatz kamen, erfolgt das Assessment heute über die digitale Lernplattform Moodle – eine weltweit genutzte Lösung, die in über 250.000 Bildungseinrichtungen Anwendung findet.
Die Umstellung auf Moodle brachte für Dozierende und Teilnehmende zahlreiche Vorteile mit sich: ein einheitliches, modernes Design, automatisches Speichern, smarte Zeitmessung pro Aufgabe, besseres Tracking und Feedback für Fachkräfte sowie ein klar strukturierter Ablauf. Moodle unterstützt verschiedenste Fragetypen wie Multiple Choice, Drag-and-Drop oder Lückentexte mit Dropdown-Funktion und bietet ein datenschutzkonformes, umweltfreundliches System, das Papier spart und Interaktivität und Gamification ermöglicht.
Für die Teilnehmenden bedeutet das: ein einfacher Einstieg, klare Aufgabenstellungen, kein Datenverlust und der Fokus auf Inhalte statt Technik. Die Programme sind auf verschiedene Praxisfelder ausgerichtet – von Informationstechnologie und Mediengestaltung über kaufmännische Berufe bis hin zu Technischem Produktdesign und einem speziellen Technikertest.
Auch die Dozierenden profitieren: „Ich arbeite super gerne mit Moodle und kann mich voll auf das Programm verlassen. So wiederum kann ich mich ganz auf unsere Teilnehmenden konzentrieren“, so Heidi Nissl (Gruppenbetreuerin praktische Arbeitserprobung). Während des Workshops hatten die anwesenden Kostenträger außerdem die Möglichkeit, die Plattform selbst zu testen, Aufgaben zu bearbeiten und sich ein Bild vom modernen digitalen Assessment zu machen.
Das FachForum 2025 zeigte einmal mehr, wie wertvoll der direkte Austausch zwischen Bildungsträgern und Leistungsträgern ist – nicht nur, um Transparenz zu schaffen, sondern auch, um gemeinsam neue Impulse für die berufliche Rehabilitation zu setzen. Die vorgestellten Ansätze und Entwicklungen verdeutlichten, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben, Bewährtes zu hinterfragen und mutig neue Wege zu gehen. Mit dem Ziel, Menschen bestmöglich auf ihrem Weg zurück ins Berufsleben zu begleiten, bleibt das Berufsförderungswerk auch in Zukunft engagiert am Puls der Zeit: praxisnah, vernetzt und mit einem klaren Blick nach vorn.