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#Exkursion: Angehende Industriemeister zu Gast bei Walhalla Kalk in Regensburg

Angehende Industriemeister für Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK besichtigten gemeinsam mit ihrem Dozenten das Werk der Walhalla Kalk Regensburg. Dort durften sie eine Sprengung live mit erleben.

Industriemeister für Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK sind die Schnittstelle zwischen Planung und Fertigung und wirken als Mittler zwischen (Fach-)Arbeitern und Management.
Industriemeister für Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK sind die Schnittstelle zwischen Planung und Fertigung und wirken als Mittler zwischen (Fach-)Arbeitern und Management.

Im Rahmen des Kurses zum Industriemeister für Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK (IMAV) gibt es mehrere Themenbereiche, die zur Vorbereitung auf die kommende IHK-Prüfung vermittelt werden. Zement, Beton, Asphalt und die generelle Gesteinsgewinnung stehen für diese Fachrichtung als markante Alleinstellungsmerkmale im Mittelpunkt. Um die neu gelernten Systeme, deren Eigenschaften und etwaige neue Verfahren zu Themen der Prüfung, Gewinnung und Herstellung von gewissen Erzeugnissen besser zu verinnerlichen, beschlossen der aktuelle IMAV-Kurs in Begleitung von Fr. Zurek, Fr. Wimmer und Hr. Heider einen Tagesausflug zur ortsansässigen Walhalla Kalk GmbH & Co.KG mitsamt Sprengung zu unternehmen.

Mit dem Reisebus der Eckert Schulen und guter Laune ging es vom Standort der Eckert Schulen in Regensburg aus in Richtung Walhalla Kalk. Kaum angekommen, ging es in voller Schutzausrüstung zur obligatorischen Sicherheitsunterweisung. Diese und die restliche Führung wurden durch den Bereichsleiter für Gewinnung und Aufbereitung, Herrn Simon Kellerer, realisiert.

In einer 160ha großen Anlage, in dem mehrere 100 LKWs jeden Tag rangieren, in dem es häufig Absturzrisiken gibt (3m Abstand zur Bruchkante halten) und  potenziell ätzende Stäube vorhanden sind, war es besonders wichtig, sich an die klaren Sicherheitsregeln zu halten.

Die Führung durch das Werk beinhaltete außerdem die Besichtigung des effizientesten GGR-Ofen zur Kalkproduktion Deutschlands. Dieser 35m hohe Turm wurde 2012 erbaut und ist in der Lage, bis zu 400t Kalk pro Tag zu produzieren. Durch seine Effizienz benötigt er etwa 3,6GJ pro hergestellter Tonne Kalk. Das Anlagengebiet der Walhalla Kalk ist stark geprägt durch die teils sehr hohen Trapezblechbauten mit mehreren Etagen, vielen Rohrleitungen & Förderbändern.

Sei es der Transport von Staub, Energieträgern, Produktionsgütern, die Schutzfunktionen für Maschinen vor der Witterung oder der klaren Abtrennung von Produktionsbereichen, die Aufgabe Emissionen zu reduzieren und den Menschen vor Immissionen zu schützen ist allgegenwärtig. Da bei der Kalkproduktion 70% der gesamten CO2 -Ausscheidung auf die grundlegende chemische Reaktion, die hauptsächlich durch Energie in Form von Hitze aktiv gehalten wird, fällt (CaCo3 -> CaO + CO2), ist der Wunsch nach effizienten und abgedichteten Systemen naheliegend.

Als nächstes ging es ins Innere der Anlage. Hier zeigte sich die Notwendigkeit für funktionsfähige Entstaubungsanlagen. Ein Gros der Produktionsabläufe ist die Bewegung, das Brechen und die Trennung von Gesteinen. Fast alles davon findet in halboffenen Systemen statt. Gitter für den Eingriffsschutz & Einhausungen für die Geräuschreduzierung sind zwar essenziell für eine sichere Arbeitsumgebung, aber Staub entsteht zwangsläufig an vielen Stellen, sodass regelmäßige Reinigungsarbeiten unabdinglich sind.

„Wo Güter verarbeitet werden, entsteht nun einmal Verschleiß, auch die Walhalla Kalk ist hier in einem ständigen Optimierungsprozess und ist ständig auf der Suche nach einem guten Spagat zwischen Investitionskosten, Wartungsaufwand & Verschleißbeständigkeit an z.B.: Siebbelägen“, erklärt Herr Simon Kellerer. Das Ziel der Exkursion war bereits erreicht. Die Teilnehmenden erhielten dank der praxisnahen Einblicke ein noch besseres Verständnis für praxisrelevante Verfahren und Schwerpunkte in der Steine- und Erdenindustrie. Doch auf dem Programm stand noch ein ganz besonderer Punkt: eine Sprengung.

Gesprengt wurde mit einem Abschlag von 10000t Material. Das Material besaß unterschiedliche Farben, die unter anderem abhängig waren von der Konzentration des Magnesiumcarbonats (dunkleres Material) und Calciumcarbonat (helleres Material), aber auch Lehmvorkommen waren erkennbar. „Wir beobachteten einen Pickup, der an der Sprengstelle alles vorbereitet und danach das sichere Weite sucht. Die Kommunikation zwischen dem Signalgeber und dem Sprenger vor Ort fand per Walkie-Talkie statt und es herrschte stets Sichtkontakt. Als die Vorbereitung abgeschlossen war, ertönte hoch über dem Abbaugebiet der klassische Dreifach-Ton zur Warnung und einem anschließenden „Rumms“. Beeindruckend und pünktlich 11.50 Uhr“, berichtet einer der Teilnehmer lebhaft über die Sprengung.

Autor: Robert Szautner (Teilnehmer IMAV Kurs der Eckert Schulen - Hinweis: Der Bericht wurde durch die Eckert Schulen leicht gekürzt und angepasst.)

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Industriemeister Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK (m/w)